Antennenreparatur mit Giesslierdraht AL 75:

Vielleicht ist jemandem von Euch schon das gleiche passiert:

Ein unachtsamer Handgriff und schon ist bei einer Antenne ein Element abgebrochen. Mir ist genau das bei einer selten zu bekommenden militärischen Discone-Antenne vom Typ AT 197/AGR passiert.

Was tun? Ersatzteile für diese Antenne waren nicht zu beschaffen. Durch Zufall bin ich auf der Ham Radio 2007 auf einen Stand der Fa. IPS in Göppingen gestossen der u.a. eine Technik anbot Aluminium Teile oder  Teile  aus Aluminiumlegierung fest miteinander zu verbinden, ohne Kenntnisse vom Aluminium - Schweissen haben zu müssen.

Diese Technik - giesslieren genannt, erinnert eher an das Hartlöten. Benötigt wird dazu ein Bunsenbrenner, ein Schraubendreher oder Anreißnadel, und natürlich der Giesslierdraht.

Am besten reinigt man vor dem Verbinden der beiden Teile diese durch leichtes Anschleifen mit feinem Schmirgelpapier. Nachdem die Teile mit einem Schraubstock fixiert wurden werden diese mit dem Bunsenbrenner auf  ca.  380 Grad C erhitzt. die richtige Temperatur ist erreicht sobald der Giesslierdraht schmilzt. Nun wird die Oxydschicht die auf dem geschmolzenen AL 75 entsteht mit einem Schraubendreher oder einer  Anreißnadel  durchbrochen. Das AL 75 fliesst in die Fuge der zu verbindenden Teile. Nun die Flamme noch kurz am Werkstück halten damit sich die Schmelze (bei ca. 420 Grad C) durch die Oxydschicht des Werkstücks arbeiten kann.  Dann kann das Werkstück abkühlen.

Zum Verbinden von Rohren bzw. Antennen - Elementen also runden Teilen in zwei Arbeitsschritten vorgehen. Erst eine Hälfte giesslieren, dann nach dem Abkühlen das halb zusammengefügte Werkstück umdrehen und den Vorgang mit der anderen Hälfte wiederholen.

Sogar ich als handwerklicher Laie habe das problemlos hingekriegt und die Antenne ist wieder 100% in Ordnung.

Also vielleicht auch für Euch ein guter Tip um bereits abgeschriebene Antennen wieder zum Leben zu erwecken.

Allen die eine noch höhere Festigkeit der Verbindung benötigen sei AL 210 empfohlen. Dieses Material hat eine 2,5 mal höhere Festigkeit gegenüber des AL 75.

Kontaktadresse der Fa. IPS:

IPS, Heilbronner Strasse 25, D-73037 Göppingen, Tel: +49 7161 58 25 03 Fax: +49 7161 58 20 11

Email: ips@online.de Website: www.al75.de

Auf der Website findet Ihr weitere Anwendungsbeispiele und Informationen über AL 75.

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